Vernissage „Chemistry meets Art“ am MPI für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden
Am 19. September 2019 wurde die Ausstellung „Chemistry meets Art“ mit Werken von Dr. Sabine Wrabetz (Wissenschaftlerin am FHI der MPG in Berlin) am MPI CPfS eröffnet.
https://www.gdch.de/gdch/stiftungen/wolfgang-j-hoenle-stiftung.html
Die Wolfgang Johannes Hönle-Stiftung „Kunst und Chemie“, die im September 2017 bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker eingerichtet wurde, wird nun im Herbst 2019 mit über 22 Bildern von Sabine Wrabetz mit Leben gefüllt. Kunst und Kultur auf der einen Seite und chemische Wissenschaft und Forschung auf der anderen Seite sollen sich gegenseitig befruchten, sollen voneinander lernen und profitieren, das ist der Zweck der Stiftung.
Der Stifter, Dr. Wolfgang Johannes Hönle, arbeitete viele Jahre im Bereich der Anorganischen Chemie und Festkörperforschung und ist damit ein Grenzgänger zwischen Chemie und Physik. Es passt daher sehr gut, dass das erste geförderte Projekt der Wolfgang Johannes Hönle-Stiftung der Ausstellung einer Künstlerin gilt, die gleichzeitig als Wissenschaftlerin am Berliner Fritz-Haber-Institut tätig ist. Dr. Sabine Wrabetz greift in ihren Werken immer wieder Themen aus der Chemie, etwa Katalyse, auf und verknüpft daher die beiden Elemente Kunst und Chemie auf ideale Weise. In einer abstrakten Darstellung werden die unterschiedlichsten Materialien aus dem Chemielabor oder auch Plastiktüten mit hochpigmentierter Acrylfarbe und verschiedenen Strukturpasten kombiniert, was eine einzigartige Maltechnik sowohl in Farbintensität als auch in Duktus hervorbringt.
Eröffnet wurde die Ausstellung am 19.09.2019, durch die Künstlerin selbst. Sabine Wrabetz erläuterte die vier Themen der Ausstellung „Katalyse“, „Reaktion“, „Plastikmüll“ und „Black Hole“ aus wissenschaftlicher und künstlerischer Sicht. Sie zeigte auf, wie nützlich die Brücke zwischen der Kunst und Chemie sein kann, um wissenschaftliche Kenntnisse zu transportieren. Die Bilder zu „Black Hole“ lösten eine intensive Diskussion zwischen Physikern, Chemikern und Nicht-Naturwissenschaftlern aus. Am Ende herrschte Übereinstimmung darüber, dass der hier verwendete Begriff „Black Hole“ eher als Metapher zu verstehen ist. Ein „Black Hole“ kann als Objekt angesehen werden, dessen Masse auf ein extrem kleines Volumen konzentriert ist und infolge der starken Krümmung der Raumzeit selbst das Licht vollständig verschwindet. Solche Himmelskörper werden aus der Entfernung visuell als schwarzes und undurchsichtiges Objekt wahrgenommen. Die Bilder zur Katalyse führten zur Diskussion der Beeinträchtigung der Umwelt durch die Autoabgase und der wichtigen Rolle und Funktionsweise der Autoabgas-Katalysatoren. Hier konnte die Verknüpfung von Kunst und Katalyse auf anschauliche Weise zur Beantwortung von Fragen aus dem Publikum beitragen. Eine hitzige Debatte zum Thema der Nachhaltigen Chemie löste das Bild „Green Chemistry“ aus. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der Fragenkomplex, wie sich die Umweltverschmutzung eindämmen lässt, z.B. indem Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen statt aus Erdöl hergestellt werden.
Am Ende der Vernissage gab es von zahlreichen Besuchern großes Lob für die interaktive „Begehung“ der Kunstwerke. Künstlerin und Veranstalter hatten ihr Zeil erreicht: Aufklärung durch die Verknüpfung von Kunst und Chemie sowie intelligente Brücken schlagen für den Wissenstransfer.
Die Sängerin Jasmin Kogan sorgte für die musikalische Untermalung der Vernissage.
Die ausgestellten Werke werden bis zum 29.11.2019 werktags im Institut zu sehen sein.