Carl-Hermann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie für Juri Grin
Mit der Carl-Hermann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Kristallographie werden seit 1996 herausragende Forscherpersönlichkeiten für ihr Lebenswerk in der Forschung auf dem Gebiet der Kristallographie und ihres weiteren Umfeldes ausgezeichnet. Auf einer Festveranstaltung während der diesjährigen Jahrestagung der DGK wurde am 18. März 2024 Juri Grin für seine grundlegenden Beiträge zur Kristallchemie intermetallischer Verbindungen und insbesondere zum Einfluss der Realstruktur auf chemische Bindung und physikalische Eigenschaften mit der Carl-Hermann-Medaille geehrt.
Die Eigenschaften intermetallischer Verbindungen werden substantiell durch die Kristallstruktur und die chemische Bindung derartiger Festkörper beeinflusst. Dabei übt neben der idealen Atomanordnung beschrieben durch einen Strukturtyp oftmals auch die Realstruktur entscheidenden Einfluss auf die chemische Bindung und damit auf die physikalischen Eigenschaften aus. Das vertiefte Verständnis dieser Zusammenhänge legt die Grundlagen für die gezielte Modifizierung bekannter Verbindungen, die zur Entwicklung neuer Funktionsmaterialien unter anderem im Bereich Thermoelektrik beitragen.
Die Forschung von Juri Grin und der Abteilung Chemische Metallkunde hat in den letzten Jahren nicht nur wesentliche Beiträge auf diesen Gebiert geleistet, sondern seine Arbeiten haben auch zur praktischen Erprobung neuer Module zur Gewinnung von Strom aus Abwärme und zum Design neuartiger Katalysatoren für verschiedene chemische Prozesse geführt. Die präzise Charakterisierung von intermetallischen Verbindungen mit strukturchemischen und theoretischen Methoden wird auch zukünftig die maßgeschneiderte Entwicklung und Herstellung neuer Materialien ermöglichen.
Herzlichen Glückwunsch!